Die Kuhmilchallergie ist ein Krankheitsbild, das selbst von Kinderärzten wegen der vielfältigen, zum Teil gemeinsam auftretenden Symptome häufig unerkannt bleibt. Auch die Ausprägung der Symptome sowie die Symptomdauer sind sehr unterschiedlich, wodurch eine Diagnose noch zusätzlich erschwert wird. Aus diesem Grund ist es für Sie als Eltern wichtig, die Symptome einer Kuhmilchallergie zu kennen und den Arzt Ihres Babys gegebenenfalls auf diese Problematik aufmerksam zu machen.
Ist eine Kuhmilchallergie erst einmal diagnostiziert, ist die Behandlung klar und schränkt die Kinder in Ihrer Ernährung nur geringfügig ein. Bis die Diagnose aber erfolgt, ist es meist ein unnötig langer Leidensweg für die Babys. Um diesen zu verkürzen und Ihnen zu helfen, eine Kuhmilchallergie zu erkennen, erfahren Sie im Folgenden alles Wissenswerte rund um die möglichen Symptome einer Kuhmilchallergie.
Wir können 4 Gruppen der Symptome feststellen:
- Probleme mit der Haut
- Probleme mit dem Magen und Darm
- Probleme mit den Atemwegen
- Sonstige Probleme
Kuhmilchallergie – Symptome der Haut
Im Anfangsstadium einer Kuhmilchallergie kann bei Babys häufig eine sehr trockene Haut beobachtet werden, was sich im weiteren Verlauf zu einem Ausschlag weiterentwickelt.
Symptom: Atopisches Ekzem (Ausschlag)
Als häufigstes Symptom der Kuhmilchallergie tritt ein unspezifischer Hautausschlag auf (Atopisches Ekzem). Der Ausschlag kann also überall auf dem Körper in Erscheinung treten und hat keine bestimmte Form oder Größe.
Symptom: Milchschorf
Der Milchschorf ist ein Hautausschlag mit spezifischem Erscheinungsbild und kann ein Symptom der Kuhmilchallergie sein. Dieser darf nicht mit dem sogenannten Kopfgneis verwechselt werden, der keinen Grund zur Sorge darstellt.
Unter dem Begriff Milchschorf wird ein krustiger Hautausschlag verstanden, der meist an der Kopfhaut des Babys auftritt. Der Kopfgneis hingegen ist eine völlig normale Erscheinung, die durch eine Überproduktion der Talgdrüsen hervorgerufen wird. Unterscheiden kann man beides vor allem durch den Zeitpunkt des Auftretens: Kopfgneis verschwindet meist nach dem dritten Lebensmonat Ihres Babys von alleine, während Milchschorf erst nach den ersten drei Lebensmonaten beobachtet wird.
Außerdem kann sich der Milchschorf im Gegensatz zum Kopfgneis auch auf andere Körperregionen ausbreiten. Die hierbei oft gerötete Haut unter den Schuppen kann nässen und stark jucken. Glauben Sie, auf der Haut Ihres Kindes Milchschorf entdeckt zu haben, sollten Sie den Zeitpunkt des Auftretens beachten und diese Symptomatik von Ihrem Kinderarzt abklären lassen.
Kuhmilchallergie – Symptome in Magen und Darm
Ein weiteres Symptomspektrum weist der Magen-Darm-Trakt auf. Die Verdauung gibt oft Auskunft über mögliche Allergien.
Verstopfung
Ein weiteres typisches Symptom einer Kuhmilchallergie ist die Verstopfung. Sollte Ihr Baby beim Stuhlgang offensichtlich Schmerzen haben und Sie bemerken, dass die Konsistenz zu hart ist und der Stuhlgang eher selten erfolgt, kann dies ein Hinweis auf eine Kuhmilchallergie sein. Vom Kinderarzt abgeklärt werden sollte der Verdacht einer Kuhmilchallergie, wenn dieser Zustand über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten hinweg besteht.
Spucken und Reflux
Das Zurücklaufen der Nahrung aus dem Magen in die Speiseröhre und den Mund (Reflux) und das damit verbundene Spucken ist zunächst eine völlig unbedenkliche und ganz natürliche Erscheinung bei Babys. An eine Kuhmilchallergie sollten Sie aber denken, wenn das Spucken zu häufig (mehr als fünf Mal am Tag) vorkommt und das Erbrechen sehr schnell nach dem Essen erfolgt.
Weitere Merkmale, die in Verbindung mit Erbrechen auf eine Kuhmilchallergie hinweisen können, sind:
- Blutarmut
- Wachstumsstörungen
- Husten/Keuchen
- häufiges Räuspern
- Überstreckung des Kopfes
Weitere Symptome in Magen und Darm
Sehr unspezifische Symptome einer Kuhmilchallergie können auch Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen sowie Blut im Stuhl sein.
In Zusammenhang mit einer Kuhmilchallergie sind sie besonders dann zu bringen, wenn sie sehr zeitnah an die Nahrungsaufnahme auftreten. Beobachten Sie an Ihrem Kind eines dieser Symptome (und treten womöglich noch andere von den hier genannten Krankheitsbildern auf), sollten Sie an eine Kuhmilchallergie denken und die Problematik beim Kinderarzt ansprechen.
Kuhmilchallergie – Atemwegssymptome
Seltener können sich auch im Bereich der Atemwege Symptome der Kuhmilchallergie ausprägen. Wichtig für Sie ist hierbei, die auftretenden Beschwerden nicht mit einer Infektionskrankheit zu verwechseln. Die Symptome ähneln sich zum Teil stark und führen daher zunächst oft zu Fehldiagnosen.
Symptome einer Kuhmilchallergie im Bereich der Atemwege können sein:
- Asthma
- chronischer Husten
- häufiges Niesen
- Bronchitis
- Atemnot
Diese Symptome sind weniger geläufig und sollten daher besonders beachtet werden, wenn Sie den Verdacht einer Kuhmilchallergie bei Ihrem Kind hegen. Hier besteht die Gefahr einer Fehldiagnose, was für Ihr Kind unnötige Leidenszeit bedeuten würde.
Kuhmilchallergie – Sonstige Symptome
Neben den genannten Symptomen an der Haut und im Magen-Darm-Trakt gibt es ein weiteres schwer zu interpretierendes Anzeichen, dass bei Ihrem Baby auf eine Kuhmilchallergie hinweisen kann: Wenn Ihr Kind unaufhörlich weint, ohne dass Sie es beruhigen können, kann die Ursache möglicherweise in einer Kuhmilchallergie liegen.
Nun ist es auch in diesem Fall äußerst schwierig, zu erkennen, ab wann es „zu viel“ ist. Es ist zunächst einmal nichts Ungewöhnliches, dass Ihr Baby ab und zu einmal weint und sich durch überhaupt nichts beruhigen lässt. Tritt dies aber gehäuft auf (3er-Regel: an mindestens drei Tagen in der Woche, drei Mal täglich und dies über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen hinweg), sollten Sie auch an eine möglicherweise bestehende Kuhmilchallergie denken.
Kuhmilchallergie – Auftreten der Symptome
Eine Kuhmilchallergie ist für Eltern oft schwierig zu erkennen, weil die Symptome selten eindeutig sind. Manchmal treten sie miteinander und in unterschiedlicher Ausprägung auf, was eine Diagnose erschwert. Aber auch Einzelreaktionen sind in den meisten Fällen nicht eindeutig auf eine Kuhmilchallergie zurückzuführen.
Nichtsdestotrotz scheint es Anhaltspunkte dafür zu geben, dass bestimmte Symptome bei einer Kuhmilchallergie gerne in Kombination auftreten.
Diese sind:
- Symptome der Haut – in Verbindung mit – Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
- Unaufhörliches Weinen – in Verbindung mit – Reflux
- Unaufhörliches Weinen – in Verbindung mit – Verstopfung
Wenn Sie bei Ihrem Kind eines oder mehrere der genannten Symptome beobachten und Sie das Gefühl haben, dass mit Ihrem Baby etwas nicht ganz in Ordnung ist, scheuen Sie sich nicht, einen Kinderarzt aufzusuchen.
Kuhmilchallergien treten bei ca. 3 – 7% der Babys auf und bleiben aufgrund der oben genannten Ursachen zunächst häufig unerkannt. Deswegen gilt es in besonderem Maße wachsam zu sein.
Kuhmilchallergie – Therapie
Nach derzeitigem Stand des Wissens ist die einzige Therapie die strikte Meidung des allergieauslösenden Lebensmittels. Die komplette Ernährung muss umgestellt werden und Kuhmilch und Lebensmittel mit Kuhmilcheiweiß sollten verbannt werden. Dies gilt auch bei der Unverträglichkeit von Muttermilch oder Ersatzmilch.
Bei der verschiedenen Nahrungsmittelallergien und vor allem der Kuhmilchallergie ist vor allem die Spezialnahrungen Neocate die perfekte Lösung.
Da das Baby trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden muss, ist eine Spezialnahrung die einfachste und effektivste Lösung. Lassen Sie sich von ihrem Arzt ein Rezept für diese ausstellen. Zum Beispiel Neocate infant.
Wenn die Kuhmilchallergie frühzeitig erkannt wird und konsequent behandelt wird, kann sich das „Allergieproblem“ mit zunehmendem Alter des Kindes verwachsen. Das gereifte Immunsystem sorgt in vielen Fällen dafür, dass auch die Milch wieder von allein vertragen wird.
Andere Milcharten (Ziegenmilch, Soja etc.) werden von offizieller Seite nicht empfohlen und können weitere Allergien auslösen. Deswegen lautet die offizielle Empfehlung: Ziegenmilch sowie die Milch anderer Tierarten sind für die Ernährung von Säuglingen mit Kuhmilchallergie nicht geeignet. Diese alternativen Milchen enthalten fast nie die Nährstoffe, wie sie in einer bilanzierten Diät (wie z.B. Neocate) enthalten sind.
Für die erwähnten Spezialnahrungen gibt es gesetzliche Mindest- und Höchstmengen, durch welche die Kinder sicher und ausreichend versorgt sind. Eiweiß und das Calcium fehlen in der Reismilch, zu wenig Eisen, meist nicht ausreichend Vitamine und auch weit weniger Kalorien ist das Problem der Sojamilch im Vergleich zu einer bilanzierte Diät. Von daher werden Kinder mit Spezialnahrungen in der Regel besser versorgt, vor allem wenn durch viele Allergien der Diätplan stark eingeschränkt ist