Die Ernährung von Säuglingen ist so eine Sache für sich. Da gehen die Meinungen und Empfehlungen auseinander. Einer kann sich nichts besseres für sein Kind vorstellen wie Muttermilch, der andere nimmt aus diversen Gründe lieber industrielle Fertigmilch bzw. Ersatzmilch. Jedem wie ihm beliebt mag man meinen.
Manchmal klappt das Stillen auch einfach nicht, oder der Säugling wird einfach nicht mehr satt. Man muss das Zufüttern oder das komplette Umstellen der Nahrung in Betracht ziehen. In solchen Fällen bleibt einem keine andere Möglichkeit übrig.
Sollte man sich allerdings für fertiges Milchpulver entscheiden, oder ist man gezwungen diese zu nutzen, ist die Auswahl groß. In den Drogeriemärkten steht man vor einem riesigen Regal und soll sich dort erst mal zurecht finden. Wir geben Tipps für die richtige Wahl der Säuglingsmilch, egal ob PRE-Milch, Anfangsmilch oder Folgemilch.
Auswahl Säuglingsmilch und Typen
Die Nahrung für das entsprechende Alter ist schnell gefunden, denn da ist die Auswahl gering. Es lassen sich grob 3 verschiedene Typen unterscheiden:
- PRE oder die 1er-Milch (von Geburt bis 6 Monate)
- 2er-Milch (ab 6/7 Monate bis 10 Monate)
- 3er-Milch (ab 10 Monate)
- HA-Babymilch
Ob nun von Geburt an die PRE oder die 1 ist eine Frage der Sättigung. Das eine Kind wird von der PRE Nahrung lange Zeit satt, wobei andere viel früher die 1 brauchen. Die 1er-Milch ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am ähnlichsten und daher die beste Alternative zum Stillen. Eltern können ihr Baby mit dieser Startmilch nach Bedarf füttern.
Die 2er Milch ist erst ab 6 bzw. 7 Monaten empfohlen. Viele Eltern nutzen jedoch oft weiterhin die 1, da diese in vielen Fällen ausreichend ist. Die 2er Milch ist sehr mächtig, schwerer verdaulich und nach Meinung vieler Kinderärzte nur Geldmacherei. Diese Milchnahrung entspricht in ihrer Zusammensetzung kaum noch der Muttermilch. Sie hat mehr Kalorien als eine 1er- oder Pre-Milch. Es sollte darauf geachtet werden, dass bei Verwendung dieser Milchsorte die Baby schneller zunehmen und es durchaus zu einer Überfütterung kommen kann. Durch die Zuführung von Beikost im zweiten Lebenshalbjahr decken sie zusätzlich den Kalorienbedarf. Daher ist diese kalorienreiche 2er-Milch nicht unbedingt notwendig. Sie können Ihrem Baby ohne Probleme während des ganzen ersten Lebensjahres einer 1er- oder eine Pre-Milch füttern. Entscheiden Sie selber.
Die 3er Milch ist ab 10 Monaten empfohlen, laut DGE aber ähnlich wie die 2er-Milch überflüssig.
Diese Variante ist für allergiegefährdete Babys geeignet und bedeutet hypoallergen oder allergenarm. Sind in der Familie bereits Allergien bekannt, kann diese Milch verwendet werden. In der HA-Milch wird das Eiweiß so aufgespalten, dass der Körper möglichst keine Abwehrreaktion dagegen entwickelt. Da der Geschmack der HA-Milch etwas bitter ist, ist es ratsam das Baby recht früh an diese zu gewöhnen.
Die Packungen der einzelnen Firmen leuchten in den buntesten Farben. Von der Menge des Inhaltes unterscheiden sich wenige. Meist hat man hier nur die Wahl zwischen 500, 600 und 800 g Packungen. Auch die einzelnen Inhaltsstoffe variieren von Firma zu Firma. Dabei kann es passieren das ein Säugling die eine Nahrung besser verträgt als die andere.
Wenn man sich mal etwas genauer informiert findet man schnell heraus das es aber auch Spätfolgen haben kann die Erstbeste zu kaufen. Hier handelt es sich ganz besonders um die 3-MCPD-Fettsäureester. Diese sind bei nicht jeder Firma in der gleichen Menge enthalten.
Mögliche Spätfolgen der Fertigmilch
Momentan kann man noch darüber streiten was nun stimmt. Zum einen geht man dabei davon aus, das diese Fettsäureester als Spätfolgen die Bildung von Tumoren begünstigen könnte, andere gehen wieder davon aus das es sich hierbei um nichts schädliches handelt. Auch die Schädigung der Nieren wird immer wieder erwähnt.
Hier kann man sich also noch nicht wirklich sicher sein ob ein möglichst geringer Wert besser ist als ein höherer. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen möchte, dem würde ich raten sich zu informieren und eine mit möglichst geringem Wert wählen.
Schaden kann es auf keinen Fall sich mit der Nahrung des Nachwuchses einmal etwas mehr zu befassen. Dies gibt uns als Eltern ja auch ein besseres Gefühl. Schließlich tun wir nicht nur alles das es unseren Kindern an nichts fehlt, sondern versuchen auch das Beste für unser Baby zu tun.
Hier noch ein interessantes Video zum Thema Ersatzmilch.
Ein Artikel zuem Thema Spätfolgen:
Was sind 3-MCPD-Fettsäureester?
Offensichtlich sind 3-MCPD-Fettsäureester mittlerweile ein Teil der Nahrungskette geworden, somit findet sich diese Substanz auch schon in der Muttermilch wieder. Das liegt daran das in vielen unserer Lebensmittel die Fettsäureester vorkommen.
Vor allem in Frittiertem und Mandarinen, oder Lebensmittel die eine zweite Raffination benötigen (gehärtete Fette), wurden hohe Mengen an 3-MCPD-Fettsäureester gefunden. In sämtlichen raffinierten, also gereinigten, Pflanzenölen, sind 3-MCPD-Fettsäureester zu finden, wobei die Gehalte sich zum Teil stark unterscheiden. Dies schließt auch in anderen Lebensmitteln wie Nussnougatcreme und Säuglingsnahrungen sind 3-MCPD-Fettsäureester nicht aus.
Die Raffination von pflanzlichen Fetten ist ein mehrstufiger chemischer und physikalischer Prozess, durch den die Öle genießbar gemacht werden und sich die 3-MCPD-Fettsäureester bilden. Es werden Verunreinigungen und toxische Substanzen wie Pestizide, Schwermetalle entfernt. Besonders beim letzten Schritt der Raffination werden durch die Wasserdampfdestillation bei Temperaturen bis zu 250 Grad C die 3-MCPD-Fettsäureester gebildet.
Mehr zum Thema auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/3-MCPD-Fettsäureester
Man muss nicht hilflos wegsehen!
Als nicht stillende Mutti muss man sich damit abfinden. Doch man muss nicht hilflos wegsehen! Es hilft schon die einzelnen Produkte zu vergleichen. Wer dies nicht selber machen möchte kann sich an Testberichten die auch im Internet einsehbar sind orientieren. Manchmal muss man für die aktuellen etwas zahlen, aber auch die von ein oder zwei Jahren zuvor können hier noch einen guten Überblick geben.
Testberichte Babymilch:
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=98919&bernr=07
Schnell stellt man fest das z.B. Humana mehr als das neunfache der empfohlenen Tagesdosis enthält wobei Alete oder Aptamil diese 3-MCPD-Fettsäureester fast an diese Tagesmenge angepasst werden. Man hat die Möglichkeit sich ein Bild zu machen und die für sich bestmögliche Nahrung auswählen.
Einen Artikel, der sich mit dem Thema der verschiedenen Ersatzmilch in Bezug auf den Fettsäureester-Wert beschäftigt hat, gibt es hier: http://nekos-life.de/3-mcpd-fettsaeureester-saeuglingsnahrung/
Babymilch nicht selber herstellen
Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln rät von der eigenen Herstellung der Säuglingsnahrung ab. Bei der Herstellung von Fläschchennahrung liegen strengen hygienischen Auflagen zugrunde, so die BVKJ. Zudem ist diese Nahrung schadstofffrei und mit allen nötigen Nährstoffen für das Baby ausgestattet.
Denn in Deutschland produzierte „Selbst angefertigte Flaschenmilch aus Kuh-, Schaf-, Ziegen-, Stuten- oder Sojamilch oder auf Getreide-, Reis- beziehungsweise Mandelbasis kann diese Anforderungen nicht erfüllen“, so Fegeler.
Anfangsmilch & Babynahrung online bestellen
Nachdem Sie sich für das richtige Produkt entschiedene haben kann es sich lohnen einen Blick in Online-Shops zu werfen. Diese bieten neben eine großer Auswahl meist auch recht günstige Preise für Anfangsmilch, Säuglingstee, Folgemilch oder andere Babynahrungsprodukte an. Diese Art der Bestellung lohnt sich oft auch, da gerade die HA-Produkte in einer Vielzahl angeboten werden. Für Eltern die auf diese Art der Nahrung für ihre Kinder angewiesen ist, ein enormer Vorteil.
Die Shop-Apotheke können wir als Bezugsquelle empfehlen. Die Auswahl ist sehr groß und die Lieferung wird bei einem Bestellwert von 19 Euro versandkostenfrei zu gestellt.